Presseartikel über Jugendkulturprojekt "Stadtteilstories" von Quartier gGmbH Bremen

 

Der nachfolgend aufgeführte Presseartikel wurde veröffentlicht im Weserkurier Stadtteilkurier 12. Juli 2007.

 

Ein Zeitungsbericht über das Jugendkulturprojekt "Stadtteilstories" von Quartier gGmbH Bremen und der Graffitiwerkstatt unter der Leitung von Siko Ortner.

 

Der rechtsstehende Text wurde mittels ocr-Texterkennung eingescannt.

 

 

Originalartikel zur Ansicht

Kunst-Arbeiten als Brücke zwischen den Stadtteilen

 

Jugendliche aus Tenever und der Neustadt arbeiten am Projekt "Stadtteilstories"

 

Tenever-Neustadt (ASU). Ist die Neustadt ein langweiliger Mittelstandsstadtteil ? Und ist Tenever ein Getto ? Mit provokativen Fragen wie diesen beschäftigen sich Jugendliche aus der Neustadt und Tenever bei dem stadtteilübergreifenden Projekt "Stadtteilstories" des Vereins Quartier. Seit gut zwei Monaten arbeiten sie in verschiedenen workshops zusammen.

 

Am Sonntag 15 Juli 15 Uhr, präsentieren sie in der Halle für Bewegung am Pfälzer Weg ihre Ergebnisse. Bereits vor einer Woche waren die Neustädter an der Schule Delmestraße an der Reihe gewesen.

 

 

 

 

Neben der Arbeit in Fotografie-, Klang-, Theater- und Videoworkshops versuchten sich die Jugendlichen unter der Anleitung des Graffitikünstlers Siko daran, Alltagsszenen aus ihren Stadtteilen in Graffitibilder umzusetzen. Viele der Jugendliche probierten dabei zum ersten Mal die künstlerische Sprühtechnik aus. "Ich habe vorher soetwas noch nie gemacht und mußte erstmal den Umgang mit den verschiedenen Sprühköpfen lernen", erzählt der 15-jährige Juri, der über das Jugendfreizetheim Buntentor von der Aktion erfahren hatte. "Mittlerweile funktioniert das aber schon ganz gut."

 

Auch der 17-jährige Jannik aus Grolland und der 19-jährige Neustädter Sebstian sind mit ihren ersten Sprühergebnissen zufrieden. "Momentan arbeite ich an einer Schablone für ein Selbstbildnis", berichtet Sebastian und deutet auf eine

 

 

durchsichtige Folie, auf die er mit einem Folienstift ein darunterliegendes Bild von sich paust. Jannik versucht sich derweil an einem futuristischem Fantasiewesen das er von einer zuvor angefertigten Skizze auf die Leinwand überträgt.

 

Für gute Graffiti sind vorherige Skizzen unverzichtbar. "Ohne einen ordentlichen Entwurf kommt bei mir keiner an die Leinwand !", sagt der Kursleiter und Graffitikünstler Siko. "Nur mit einem guten Entwurf und genügend Zeit und Geduld kann man richtig gute Graffiti gestalten", meint er. Aus diesem Grund ist die erste Lektion, die die Jugendlichen bei ihm lernen, dass illegales sprayen keinen Sinn hat.

 

"Wenn man jede Sekunde damit rechnen muss, von jemandem erwischt zu werden,

 

 

hat man gar nicht die Möglichkeit, so dedailliert zu arbeiten wie wir."

 

Bei ihrer Abschlusspräsentation in der Holzhalle an der Schule Delmestrasse haben die Jugendlichen aus der Neustadt eine große Konzeptleinwand mit dem Schriftzug "Buntentor" und der Silhouette der linken Weserseite gestaltet. Die Teneveraner wollen ihren selbst verfassten Slogan "Quadratisch, praktisch, gut - das neue Tenever" präsentieren. Doch das ist längst noch nicht alles was die Besucher erwartet.

 

"Zusammen mit den Jugendlichen wollen wir eine richtige Performance erarbeiten, in der die Ergebnisse aus allen workshops gezeigt werden", kündigt die Projektleiterin des Vereins Quartier, Anke Thiessen, an.

 

 

Unterstützt wurde sie bei ihrer Arbeit von dem Projekt "Wohnen in Nachbarschaft" (WiN) der Gewoba sowie den beiden Ortsämtern Osterholz und der Neustadt / Woltmershausen. Darüberhinaus warben Jugendeinrichtungen aus beiden Stadtteilen für das Projekt, und einige Schulen integrierten die Projektarbeit sogar in den Lehrplan.

 

Es ist wirklich schön, dass wir so große Unterstützung bekommen haben", freut sich die Organisatorin. Sie ist mit der gemeinsamen Arbeit zufrieden. "Unser Ziel war es, Vorurteile abzubauen und einen Kontakt zwischen Jugendlichen aus beiden Stadtteilen herzustellen - das ist uns mit dem Projekt recht gut gelungen", meint sie. "Ohne das Projekt hätten sie sich wohl niemals kenngelernt. jetzt sind zumindest die ersten Kontakte geknüpf

- wer weiß, was sich daraus noch entwickelt."

 

 

Für die Präsentation am Sonntag um 15 Uhr in der Halle am Pfälzer Weg ist der Eintritt frei.

 

Bildunterschrift:

Sebastian läßt sich von Graffitikünstler Siko (rechts ) erklären, wie man am besten Graffitibilder umsetzt. Zusammen präsentieren Jugendliche aus Tenever und der Neustadt am Sonntag in der Halle für Bewegung am Pfältzer Weg ihr stadtteilübergreifendes Projekt.

 

Text: Krieger Foto: Walter Gerbracht